Oberbrügge: Das Dorf bekommt eine große Hütte
Hand in Hand und Brett für Brett: Brigitte Adam, Waldemar Berg, Britta Kattwinkel-Kiefer, Tobias Lorke, Hartmut Clever und Jürgen Wichert arbeiteten an der Dorfhütte weiter. – Foto: Weber
In Oberbrügge entsteht ein Ort zum Feiern und Fortbilden. Möglich machen das Fördermittel und freiwillige Helfer – inklusive Optimismus.
Hand in Hand reichen sie sich Brett für Brett an. Es regnet in Strömen an diesem Samstagmorgen. Der Boden ist rutschig und matschig. „So geht das schon seit Monaten“, sagt Jürgen Wichert, während das Wasser an seinem Regenmantel herunterläuft. Es ist mal wieder Wochenende und damit Zeit, um ehrenamtlich am Neubau zu arbeiten. Doch pünktlich zum Arbeitsbeginn fängt es an zu regnen.
Aber nun sind sie schonmal da; Wichert und seine Mitstreiter. Und es nützt ja alles nichts, denken sie sich
und fangen trotzdem an. Sie ziehen die Regenplane in den kurzen Regenpausen ab und sortieren die
Bretter, die bald an der Fassade montiert werden sollen. In der Hütte ordnen sie das Material der Größe nach, dann wird’s beim Verbauen einfacher.
Mit einer Größe von 70 Quadratmetern soll es den Oberbrüggern künftig einen Raum bieten, um gemeinsam zu feiern. Oder für die Feuerwehrleute oder TuS-Übungsleiter, um sich fortzubilden. Bedarf sei genug, erklärt Jürgen Wichert. In seiner Vision kann die Hütte für noch viele weitere Zwecke und Veranstaltungen genutzt werden. Das Gebäude mit Schrägdach, das an der höchsten Stelle eine Deckenhöhe von 4,20 Metern hat, wird noch wärmegedämmt und dann nochmals mit Holz verkleidet. Es wird zudem eine Theke sowie zwei WC-Räume geben.
Optimismus trotz Lieferengpässen und schlechtem Wetter
Der Wunsch nach einem neuen Domizil sei aufgekommen, seit das Bürgerhaus auch von der OGS der Grundschule mit genutzt wird. Und so stellte das Aktionsbündnis im September 2022 den Leader-Förderantrag, der schon einen Monat später bewilligt wurde. Doch durch Lieferengpässe verging ein Jahr, ehe die Hütte im Oktober 2023 angeliefert wurde.
Dass das Wetter dann nicht mitspielte, war nicht abzusehen. Das Ziel, zum Martinsmarkt fertig zu sein, verfehlten die Oberbrügger. Was blieb, ist ihr Optimismus. „Der Gedanke an den Sommer lässt uns nicht aufgeben“, sagt Britta Kattwinkel-Kiefer. Sie stellten sich einfach vor, wie sie zusammen, ein kühles Getränk in der Hand, vor der neuen Hütte grillen. Einen festen Tag, an dem alles fertig sein soll, setzt sich das Team schon lange nicht mehr, ergänzt Jürgen Wichert.
Rund 50.000 Euro kostet die neue Dorfhütte; 41.217 Euro Fördermittel überwies die Bezirksregierung für das Projekt. Rund 8000 Euro zahlt das Aktionsbündnis aus eigener Tasche, etwa fürs Fundament, Beton, Baugenehmigung & Co..
Ein Mammutprojekt für den Verein und seine 43 Mitglieder – finanziell aber auch körperlich. Das Helfer-Team besteht aus rund zehn bis 15 Ehrenamtlichen, je nach Arbeitsschritt waren es auch schonmal mehr. Dennoch würden sie sich, so Wichert, natürlich jederzeit über neue Helfer freuen. Den Firmen Wiehr und Dohrmann dankt das Aktionsbündnis besonders, da sie kostenfrei beim Dachstuhl beziehungsweise Tiefbau halfen.
(Quelle LokalDirekt)