„Eine plurale Gesellschaft statt Nazis“, forderte Lena Klinkmann. Weil hier kein Platz für Nazis sei. Nicht heute. Nicht morgen. Und auch an keinem anderen Tag. Die AFG-Schülerin sprach zusammen mit Leonie Götte vor den Demonstranten, die sich am Alten Markt versammelten.

Die Grünen hatten ihre Redezeit den Schülerinnen überlassen, um den Jungen Gehör zu verschaffen. Und mit ihren Worten berührte Lena all jene, die für Demokratie, Respekt und Vielfalt einstanden. „Wir, die Zivilgesellschaft, haben in der Hand, ob AfD und andere Rechtspopulisten in diesem Land regieren. Wir müssen uns gegen die Gefahr wehren, bevor es zu spät ist.“

Video: Valentina Sapere / LokalDirekt

Aus dem Menschenmeer – laut Polizei waren es 600 Teilnehmer – ragten zahlreiche Schilder empor, mit denen sich ihre Träger gegen die AfD, gegen Nazis und für die Demokratie und Vielfalt aussprachen. Immer wieder zeigten die Demonstranten mit Jubel und Applaus, dass sie sich sämtlichen Formen des Extremismus entgegenstellen. Zuvor versammelten sich die Halveraner am Kulturbahnhof, um von dort aus über die Bahnhofstraße und die Frankfurter Straße zum Alten Markt zu ziehen.

Demo für Demokratie: „Plurale Gesellschaft statt Nazis“ – Oberbrügge-Ehringhausen (oberbruegge-ehringhausen.de)

 

Fotos: Schüle

Und auch Kristian Hamm (UWG) traf mit seiner Rede in die Herzen der Zuhörer: „Vielfalt macht mein Leben reich und bunt“, sagte er, nachdem er aufzählte, wie viele unterschiedliche Menschen sein Leben bislang prägten, bereicherten und ausmachten. Und wie leicht sei es, an diesem Abend auf die Straße zu gehen. Doch diese Haltung brauche es 24 Stunden, sieben Tage die Woche an 365 Tagen. „Wir brauchen Menschen, die Partei ergreifen. Dann haben Menschen, die von Remigration und Hass reden, keinen Platz.“ Er erinnerte an Worte, die der ehemalige Bürgermeister Hans-Jürgen Kammenhuber einst sagte: „Wir müssen die Menschen schützen, die heute das erleben, das uns morgen bedroht.“

Monika Ebbinghaus (CDU) brachte die Geschlossenheit der heimischen Politik zum Ausdruck. Noch nie seien sich die fünf Parteien so einig zu einem Thema gewesen. „Hier in Halver können wir das noch angstfrei tun. Aber in Kleinstädten in Thüringen, wo jeder jeden kennt und wo über 50 Prozent AfD Anhänger sind, erfordert es schon Mut sich gegen Rechtsextremismus zu stellen.“ Und damit gegen beispielsweise Nachbarn, Freunde oder die Familie.

Auch Bürgermeister Michael Brosch wandte sich an die Demonstranten: Er sei total begeistert von der Menge, die die Botschaft in die Welt hinaustragen möchten. „Noch in diesem Jahr soll in Halver ein Mahnmal errichtet werden, mit dem wir an das himmelschreiende Unrecht erinnern; am Beispiel der Sinti-Familie Laubinger, stellvertretend für alle Verfolgten der damaligen Diktaturen“, sagte er.

Video: Valentina Sapere / LokalDirekt

Organisator Ralf Jürgensmeyer, der den Protestmarsch im Namen aller Parteien angemeldet hatte, bedankte sich bei allen, die an diesem Abend ein Zeichen setzten. Und noch bevor die Veranstaltung beendet wurde, fragte eine Besucherin, wann denn die nächste Aktion geplant sei. Ein deutliches Signal, dass die Menschen in Halver nicht müde werden wollen, für die Demokratie einzustehen. Und Jürgensmeyer versprach, dass es definitiv nicht die letzte Veranstaltung sei.

Aus Sicht des Ordnungsamts und der Polizei lief der Protestmarsch reibungslos ab. Die auf 600 geschätzten Teilnehmer nahmen friedlich teil; Zwischenfälle gab es keine. Der Alte Markt wurde von beiden Seiten durch Fahrzeuge gesperrt und abgesichert. „Alles war friedlich“, so Wachleiter Nils Haböck.

(Quelle LokalDirekt)

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Viele Teilnehmer bei Demo in Halver gegen rechtsextreme Tendenzen (come-on.de)