Eine Diamantene Hochzeit schafft heute nicht mehr jeder, sagte stellvertretender Bürgermeister Armin Kibbert zum Auftakt seiner Rede. Dorothea und Friedrich Handmann luden ihn zu ihrer Feier im Eigenheim ein. Diese fand im engsten Kreis im Partykeller des Einfamilienhauses am Staklenberg statt. Das Zelt im Garten wurde aufgrund des Regenfalls vorzeitig geräumt.
Es war eine gemütliche Feier: Familie und Freunde des Paares reisten von Oberhausen, Halver und Umgebung an, um zu feiern. Dabei waren auch die beiden Trauzeugen. „Wir sind damals wie heute dabei“, sagten sie. Zu den Gesprächen gab’s Kaffee und Kuchen – die Hochzeitstorte wurde von den Verwandten selbst gebacken.
Im Namen der Stadt Halver überreichte Kibbert dem Ehepaar Handmann eine Flasche Wein sowie drei Urkunden: Eine von der Stadt Halver, eine vom Landrat des Märkischen Kreises und eine vom NRW-Ministerpräsidenten.
Kibbert fragte das Paar, wie die bisherigen Ehejahre verliefen. „Turbulent“, antwortete Dorothea Handmann, die von ihrem Ehemann liebevoll „Dorchen“ genannt wird. „Bei der Silberhochzeit waren es noch 246 Leute, heute feiern wir im kleinen Kreis.“
Reise um die Welt
Die Eheleute sind in ihrem Leben viel gereist, haben viele Berufe ausgeübt und waren in mehreren Vereinen tätig. Insgesamt bereiste das Paar 28 Länder „rund um den Globus“ und wurde im Bekanntenkreis die „Rucksack-Deutschen“ genannt. „Dort, wo wir waren, kommt heute keiner mehr hin“, erzählt Dorothea. Durch den Regenwald, Vietnam und nach Indien, die Handmanns sind viel herumgekommen.
Einmal, so erzählten sie, seien sie ohne Koffer getourt und haben, zusammen mit den Eingeborenen, von dem gelebt, was ihnen die Natur gab. „Überall ist es anders“, fügt Friedrich Handmann hinzu. Ein anderes Mal sind sie zu den höchsten Wasserfällen der Welt geflogen – diese waren circa 1000 Meter hoch. „Und da sind wir drunter durch.“
Die beiden waren in diverseren Vereinen aktiv: Turnverein, Handball, Frauenhilfe, KFD und viele mehr. „Wo ist die Zeit geblieben“, fragte sich Dorothea Handmann selbst.
Paar lernt sich im Rheinland kennen
Ursprünglich kommen die Eheleute nicht aus dem Sauerland. Er kommt gebürtig aus Mecklenburg-Vorpommern und ist 1953 zugezogen. Sie kommt aus dem ostpreußischen Marienwerder (heute: Kwidzyn in Polen) und musste mit ihren Eltern im Zweiten Weltkrieg fliehen. Kennengelernt haben die beiden sich im Rheinland und leben seit 1961 in Halver.
Das Haus hat das Paar selbst „hochgezogen“, erzählte Friedrich Handmann. Der Bau begann am 14. Mai 1975 und eingezogen sind sie dann noch im selben Jahr zu Weihnachten. Die Eheleute haben zwei Töchter: Andrea und Corinna. „Früher war das Haus viel zu klein, heute ist es fast zu groß“, erklärte Dorothea Handmann. Das Paar habe das Obergeschoss daher vermietet. Viele aus der Straße seien über die Jahre weggezogen, doch die engsten Nachbarn sind geblieben und haben sogar den Kranz an der Tür gefertigt.
Mittlerweile hat das Paar die Liebe zum Garten entdeckt
Auf die Frage, was sie heute gerne machen, antworteten sie, dass sie viel Zeit in ihrem Garten verbringen. Das Anpflanzen von Gemüse in ihren Tiefbeeten, zum Beispiel Kohl, Radieschen und Kürbis, macht den Eheleuten sehr viel Spaß.
(Quelle LokalDirekt)