Die Mitglieder des Ausschusses für Planung und Umwelt trafen sich an der Mühlenstraße, um die 7400 Quadratmeter große, betroffene bislang ungenutzte Wohnbaufläche anzusehen, die nun in Fläche für die Landwirtschaft umgewandelt wird. – Foto: Kämper
Bauland und Grünfläche müssen in einem Gleichgewicht zueinander stehen, für das jede Kommune verantwortlich ist. Um dieses Gleichgewicht hinsichtlich geplanter Baugebiete herzustellen, führte die Verwaltung nun ein Flächenmonitoring durch und stellte vor, welche Bereiche man aus der Bauplanung streichen möchte.
Von Friederike Kämper, 03.04.2023 – LokalDirekt
„Wir hatten die Aufgabe aufzuräumen“, erläuterte Kämmerer Simon Thienel die Vorlage zur Flächennutzung im Ausschuss für Planung und Umwelt in der vergangenen Woche. Eine Aufgabe, die zuletzt von der Bezirksregierung Arnsberg an die Stadt Halver herangetragen wurde, als es um die Ausweisung der Flächen für das geplante Öko-Baugebiet Herksiepe-Schillerstein ging.
Konkret ist die Kommune dazu angehalten, die Bauleitplanung an die Ziele der Raumordnung gemäß des Landesplanungsgesetzes anzupassen. Bei der Ausweisung neuer Wohnbauflächen sei es erforderlich, bei einem rechnerischen Bedarf von rund vier Hektar im Flächennutzungsplan Wohnbauflächenreserven von rund 19 Hektar abzubauen, also „aufzuräumen“.
Ihre Hausaufgaben hat die Stadtverwaltung nun gemacht. Das Ergebnis des sogenannten Flächenmonitorings stellte Thienel den Lokalpolitikern im Ausschuss vor. Insgesamt neun Flächen sollen demnach abgebaut und aus den Flächenreserven für Wohnbebauung gestrichen werden. Es handelt sich um:
A) Steinbachhang: circa 26.800 Quadratmeter Wohnbaufläche zu Fläche für die Landwirtschaft.
B) Memelweg: circa 3100 Quadratmeter Wohnbaufläche in Fläche für Wald.
C) Schwarzenbach: circa 5400 Quadratmeter gemischte Baufläche in Grünfläche.
D) Mühlenstraße: circa 7400 Quadratmeter Wohnbaufläche in Fläche für die Landwirtschaft.
E) Winkhof: circa 8600 Quadratmeter Wohnbaufläche in Fläche für die Landwirtschaft.
F) Oberherweg: circa 8000 Quadratmeter gemischte Baufläche in Fläche für die Landwirtschaft.
G) Am Hägelchen: circa 19.300 Quadratmeter gemischte Baufläche und gewerbliche Baufläche in Fläche für die Landwirtschaft, Teilbereich Wohnbaufläche und gemischte Baufläche.
H) Quabecke: circa 59.000 Quadratmeter Wohnbaufläche, Fläche für Gemeinbedarf und gemischte Baufläche in Fläche für die Landwirtschaft, evtl. Fläche für Gemeinbedarf und Wohnbaufläche.
I) Vömmelbach: circa 5700 Quadratmeter gemischte Baufläche in Fläche für die Landwirtschaft.
Bei einem Vor-Ort-Termin an der Mühlenstraße am vergangenen Mittwoch, 29. März, sagte Ausschussvorsitzende Martina Hesse: „Der Vorgang ermöglicht uns eine Verbesserung hinsichtlich der Flächenbilanz.“ In allen Fällen handelt es sich um private Flächen. Thienel führte später weiter aus, man habe die Bebauungspläne auf den genannten Flächen einvernehmlich mit den Eigentümern ohne Ausgleich herausnehmen können. Dazu habe man im Vorfeld „gute Gespräche“ mit den betroffenen Grundstückseigentümern geführt. „Auf allen Flächen, über die wir hier reden, hat niemand etwas vor. Also nehmen wir die raus.“ Vielmehr blockierten solche Flächen jegliche Entwicklung anderer Bauprojekte in Halver.
Uwe Leinung (Grüne) begrüßte das Monitoring. Es solle, so regte er an, „öfter und dynamischer“ betrieben werden.
Nicht ganz einverstanden war Jürgen Wichert (SPD) mit der Herausnahme des „Hägelchens“ in Oberbrügge. „Fällt das jetzt ganz raus für die Wohnbebauung?“ wollte er wissen. Daraufhin antwortete Thienel, dass dort derzeit niemand Ambitionen habe, etwas zu entwickeln, „deshalb: Ja“. Es könne aber durchaus Potenzial in der Zukunft bieten. „Gestorben“ sei daher an dieser Stelle nichts, vielmehr wolle man die Gesamtfläche „neu ordnen“.
Paul-Adolf Turck (UWG) wollte wissen, ob das Ergebnis des Monitorings nun für die Flächen Herksiepe/Schillerstein und somit für die Bezirksregierung reiche. Dazu Thienel: „Es ist ein erster, großer Schritt. Rund zwei Drittel.“
Das Gremium folgte dem Vorschlag der Verwaltung bei einer Enthaltung von Monika Ebbinghaus (CDU) und einer Gegenstimme von Jürgen Wichert (SPD).
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